this post was submitted on 26 Nov 2023
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

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Vor allem junge Delegierte üben in der Debatte scharfe Kritik an der Asylpolitik der Ampelregierung. "Es ist unehrlich über Begrenzung zu reden, während die Welt in Flammen steht", sagt Vasili Franco, Delegierter aus Berlin. "Liebe Freundinnen und Freunde, ich bitte Euch. Lasst uns nicht schon auf diesem Parteitag einen Kompromiss mit konservativen Kräften verabschieden", drängt Sophia Pott aus Lübeck.

Welche, das schildert auf eindringliche Weise Außenministerin Annalena Baerbock: "Wenn ich mir vorstelle, es geht um jedes Flüchtlingskind in Thessaloniki, soll ich dann sagen, ich kann leider nicht mitverhandeln, das soll jetzt mein ungarischer Kollege alleine machen? Soll Robert das nächste Mal, wenn er bei der MPK [Ministerpräsidentenkonferenz] sitzt, sagen, ich kann da nicht mitverhandeln, das soll jemand anderes machen?" Baerbock fleht regelrecht ihre Parteifreunde an, den Antrag der Grünen Jugend abzulehnen.

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[–] Oozlebamboozle@feddit.de 44 points 11 months ago (6 children)

Der Parteivorstand plädiert für einen schärferen Kurs, wie in der Ampelkoalition vereinbart. Asylverfahren an den EU-Außengrenzen, Rückführungen, Kürzung von Sozialleistungen für Geflüchtete. Co-Parteichef Omid Nouripour wirbt zum Auftakt der Debatte um Verständnis: "Wir als Regierungspartei, wir werden danach bemessen, ob wir Lösungen liefern", sagt Nouripour. Es brauche Antworten, die machbar sind, wirksam und rechtens.

Versteh ehrlich gesagt nicht so ganz den Sinn dahinter, auch wenn ich meine zu verstehen was er damit sagen will. Sehe ich mir die Umfragewerte an, so werden wir in der nächsten Regierung keine Grünen sehen. Eher muss man ja "hoffen", nur ne Groko zu bekommen. Der Kurs nach rechts geht also in den nächsten Jahren weiter. Und diejenigen, die sowieso Anti-Migration und Stimmung gegen die Grünen machen, werden sowieso nie diese Partei wählen. Warum also nicht mal ein Zeichen setzen (zumindest für die nächsten zwei Jahre) und zeigen, dass man seinen Werten zumindest ein bisschen treu bleibt?!

Und als zweites frage ich mich wirklich langsam, wen ich nächstes Mal als eher linke Person noch wählen soll? Wenn die Grünen nun auch "mit Bauchschmerzen" solchen rechten Gurken zustimmen, dann bin ich recht ratlos. Ne zweite SPD brauche ich dann doch nicht.

[–] ErilElidor@feddit.de 5 points 11 months ago

Ich habe ein bisschen die Hoffnung, dass die Linke wählbar wird, nachdem Wagenknecht & Freunde abgezogen sind. Ein Glück ist noch ein bisschen Zeit zur nächsten Wahl um das besser bewerten zu können🤷‍♂️

[–] tryptaminev@feddit.de 4 points 11 months ago

Was wir jetzt sehen ist aich die Folge dessen, dass sich viele 2021 mit "ich würde ja die Linke wählen, aber..." Und dann je nach Bedarf einen Grund eingefügt, der außerhalb der Springerpresse und bei anderen Parteien niemanden interessiert hat.

Die Grünen und die SPD haben gelernt, dass man in Deutschland länger an der Macht bleibt, wenn man sich nicht als echte linke Partei hinstellt, sondern immer den Kompromiss nach rechts gehen kann. Das funktioniert natürlich nur solange, bis der Diskurs endgültig im rechten Sumpf angekommen ist, aber bis dahin kann man ja noch ein paar Ministerposten besetzen...

[–] Sodis@feddit.de 3 points 11 months ago (1 children)

Wie absurd es auch ist, dass die "Lösungen" im Asylbereich ernsthaft als "wirksam und rechtens" bezeichnet werden. Ersteres ist es ziemlich sicher nicht (es sei denn ein paar Tausend Abschiebungen mehr werden als wirksam geframed) und zweiteres wird sich noch zeigen.

[–] Oozlebamboozle@feddit.de 4 points 11 months ago

Frontex ist doch jetzt schon auf Recht wackeligen, juristischen Beinen und deren Pushbacks sind sogar illegal. Gemacht wird es trotzdem. Und sowas wie Prüfungen an den EU-Außengrenzen wie GB mit Eritrea hat wurde dort auch schon vom obersten Gerichtshof kassiert. Und genau das sind auch momentan die Maximalforderungen in der EU.

Ich geh bei einer Gehaltsverhandlung auch nicht mit 600 Euro rein und lasse meinen Chef noch wissen, dass ich zu Kompromissen bereit bin, wenn mein Ziel 500 Euro mehr Lohn ist.

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[–] Opafi@feddit.de 20 points 11 months ago (1 children)

Ja leck mich doch am Arsch. Wenn die FDP ihr Ding durchziehen will müssen die Grünen also zurückstecken weil sonst kann man ja gar nichts mehr umsetzen. Und wenn die Grünen dann mal ein Ding durchziehen wollen müssen die Grünen zurückstecken weil sonst sind die anderen ja beleidigt und lassen die Regierung platzen.

Warum bitte sind die überhaupt in der Regierung? Können die bitte mal eins ihrer Themen durchsetzen? Klimageld? Flüchtlinge schützen? Wertegeleitete Politik? Was auch fucking immer?

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[–] Ooops@kbin.social 14 points 11 months ago (3 children)

Um das übliche Gejammer über die Grünen hier mal zusammen zu fassen:

Rechte Wähler: Die von uns gewählte Partei muss in der Regierung Kompromisse machen, aber wen sollten wir denn sonst wählen.

Linke Wähler: Die von uns gewählte Partei muss in der Regierung Kompromossie machen. Damit machen die jetzt die selbe rechte Politik wie alle und sind unwählbar.

Ergebnis: Die Seite, die parlamentarische Demokratie versteht regiert überwiegend, die andere heult über ihr Ideale und bewirkt nichts.

[–] iamkindasomeone@feddit.de 12 points 11 months ago (3 children)

Ganz einfach: ich bin nicht dazu da, um den parlamentarischen Mist selbst durchzugehen. Mich interessieren "Realos" nicht, weil das so bequem ist, immer nur auf den Status Quo zu verweisen. Ich bin ein Mensch mit Überzeugung und Idealen und die gebe ich nicht an der Wahlurne ab. Wenn die Grünen lieber nach unten treten, dann sollen die das tun, aber schieb es dann nicht auf mich, wenn ich damit nicht Einverstanden bin. Wenn Politik zum Theaterspiel wird und nur noch dem Selbsterhalt von Parteien dient, dann rechne nicht mit dem Unmut aus dem Pöbel.

[–] Guildo@feddit.de 8 points 11 months ago

Wenn Politik zum Theaterspiel wird und nur noch dem Selbsterhalt von Parteien dient, dann rechne nicht mit dem Unmut aus dem Pöbel.

Das ist richtig interessant, denn das stimmt. Das Problem ist nur, dass der Pöbel noch nicht wütend genug ist und daran glaubt, dass die nächste Wahl das alles wieder hinbiegen wird. Wenn mir noch jemand erzählt, dass unser politisches System bedroht sei, weil die Leute nicht hart genug wählen, flippe ich aus. Unser politisches System scheitert vielmehr, weil die Parteien für Unmut bei der Bevölkerung sorgen. Und das liegt u.a. daran, dass sie schlicht nicht ehrlich genug sind.

[–] Ooops@kbin.social 4 points 11 months ago* (last edited 11 months ago) (3 children)

Scön, wie du "Realos" hier mal wieder als Kampfbegriff verwenden willst. Aber wir leben in der Realität. Wenn ich an der Wahlurne stehe, wähle ich die Partei, deren Ziele ich unterstütze und lebe dann damit, dass nur einige dieser Ziele durchgesetzt werden können statt gar keine, wenn sie keine Stimmen bekommen. Du hingegen legt dich hin und heulst, weil niemand deine perfekte Vision verwirklicht. Einer von uns tut etwas konstruktives zur Verbesserung der Welt, der andere bist du du.

[–] Guildo@feddit.de 5 points 11 months ago* (last edited 11 months ago) (15 children)

Wenn ich an der Wahlurne stehe, wähle ich die Partei, deren Ziele ich unterstütze und lebe dann damit, dass nur einige dieser Ziele durchgesetzt werden können statt gar keine, wenn sie keine Stimmen bekommen.

Danke, ich musste lachen. Es redet übrigens niemand davon, dass der Kommunismus direkt in der BRD verwirklicht wird. Das wäre auch gänzlich dumm. Vielmehr geht es darum, dass die Parteien konsequent sein sollen und klar und ehrlich kommunizieren. Wenn ich gegen Glyphosat bin, dann stimme ich auch gegen Glyphosat und enthalte mich nicht. Oder auch bzgl. des Ukrainekriegs, warum ist man denn so blöd und stellt sich im Vorfeld hin und labert was davon, dass man keine Waffen mehr in Kriegsgebiete schicken will, wenn man doch weiß, dass es sowas wie die "Realität" gibt? Kann man keinen ehrlichen Wahlkampf machen? Hier handelt es sich um Täuschung der Wähler und zwar im großen Stil. Und du stellst dich jetzt auch noch blöd hin und redest davon, dass diese Täuschung doch richtig wäre... Ne... Ist sie nicht. Diese Täuschungen gehören auf den Müllhaufen der Geschichte verbannt.

[–] gapbetweenus@feddit.de 4 points 11 months ago (16 children)

Kann man keinen ehrlichen Wahlkampf machen?

Nee, weil es zu viele Idealisten und einfach nur Dumme gibt. Beides gefundenes Fressen für Populisten und die anderen müssen da auch mit fischen um genug Stimmen zu bekommen.

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[–] tryptaminev@feddit.de 8 points 11 months ago

Die Grünen sind bereits Kompromisse bei Rüstung, Klimaschutz, Sozialausgaben, Zukunftsinvestitionen und Steuerpolitik eingegangen. Die FDP droht dagegen jedes mal damit, die Koalition platzen zu lassen, wenn sie ihren Willen nicht bekommt.

Es geht nicht darum, kompromissbereit zu sein. Es geht darum echte Kompromisse zu finden, und bei bestimmten Themen standhaft zu sein, sodass sich insgesamt ein ausgewogenes Ergebnis bildet.

Die Grünen lassen sich in der Regierung inzwischen genauso vor den Karren spannen, wie die SPD unter Merkel. Irgendwann ist es dann auch kein Kompromiss mehr, sondern die eigene politische Position.

[–] tillimarleen@feddit.de 3 points 11 months ago

Naja, im Grunde haben die Grünen die Vorbehalte die ich bei der Wahl ihnen gegenüber hatte bestätigt. Deshalb ärgert mich deine Analyse. Es ist nicht so als würden Linke den Parteien die sie vertreten sollten, nicht durchgehend gewaltige Zugeständnisse machen.

[–] Quacksalber@sh.itjust.works 9 points 11 months ago (3 children)

Ich finde vor allen Dingen den Kommentar von Habeck im Video richtig und wichtig: "Ich bitte euch [...] nicht dem Antrag der Grünen Jugend [zuzustimmen], der nur dazu führen wird, dass Andere die Politik machen und dadurch wird sich nichts verbessern."

Man kann ja nur als mahnendes Beispiel Die Linke nennen. Die werden am ehesten mit Flüchtlingshilfe assoziiert und die fallen seit Jahren mehr und mehr ab.

[–] Guildo@feddit.de 30 points 11 months ago (30 children)

Verstehe ich nicht. Ich verstehe auch nicht inwiefern die Linke deswegen abfällt und warum du die hier erwähnst. Meinst du die Linke verliert an Stimmen, weil sie nicht wollen, dass jedes Jahr tausende an Europas Grenzen ersaufen? Was ist die Konsequenz? Leute ersaufen lassen, um gewählt zu werden?

[–] pleb_maximus@feddit.de 19 points 11 months ago (1 children)

Was ist die Konsequenz? Leute ersaufen lassen, um gewählt zu werden?

Auch wenn sich keiner traut es zuzugeben, aber ja. Das ist am Ende die Konsequenz.
Aber man muss ja ReAlPoLiTiK (vulgo: auf seine angeblichen Werte scheißen und rechte Politik) machen.

[–] tryptaminev@feddit.de 3 points 11 months ago (1 children)

Damit Menschen sterben lassen normal wird und wir den nächsten Schritt Richtung Rechtsextremismus gehen können.

Wenn die Linken Pfosten ständig umknicken, ist es kein Wunder, dass sich das Tor ständig nach rechts verschiebt.

Am gewinnen damit nur die Rechten und es gibt weder eine ökologisch, noch eine sozial nachhaltige und gerechte Politik.

[–] pleb_maximus@feddit.de 4 points 10 months ago

Ich hab' von den Grünen ehrlich gesagt gar nichts anderes erwartet. Dafür können sie in den Ländern zu gut mit der CDU.

Habe mich auch schon direkt nach der Wahl bestätigt gefühlt. Im Wahlkampf erst groß zu Assange und US-Drohnenmorden rumgepoltert, dann ist die eigene Spitzenkandidatin Außenministerin und plötzlich ist man klein mit Hut. Echt zu nichts zu gebrauchen.

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[–] Pantherina@feddit.de 14 points 11 months ago (2 children)

DieLinke ist wegen gaaaanz anderen Sachen gespalten. Umweltpolitik geißt Klimagerechtigkeit heißt Menschenrechte. Genauso wie wir eine historische Schuld haben aus der Nazizeit, haben wir einen historisch extrem hohen CO2 ausstoß. Wir sind verantwortlich für die Flüchtenden, und können da jetzt nicht einfach mit Stacheldraht die Realität ignorieren

[–] Guildo@feddit.de 10 points 11 months ago (4 children)

Oh ne, nicht was schon wieder. Wir haben keine historische Schuld. Wir haben eine Verantwortung, außerdem vergleichst du hier den Holocaust mit dem Klimawandel. Das ist ganz dünnes Eis. Ich meine aber, dass du in deiner Intention schon recht hast.

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[–] Helix@feddit.de 3 points 11 months ago

Also ich habe zur Nazizeit niemanden getötet und meine Eltern auch nicht. Woher kommt da nochmal die Schuld?

Aktuelle Dinge kann ich verändern und das versuche ich auch, aber niemand kann erwarten dass ich in der Zeit zurück reise. Ich gebe mir allerdings Mühe, dass nicht nochmal ein faschistischer Schreckensstaat entsteht, der Menschen systematisch industriell ermordet.

[–] Shialac@lemmy.world 9 points 11 months ago* (last edited 11 months ago) (1 children)

Ja geil, lass mal Politik für Faschos machen um 3 mehr Stimmen abzugreifen

[–] Quacksalber@sh.itjust.works 4 points 11 months ago (1 children)

Und das versteh ich dann nicht. Der Flüchtlingsdeal ist europaweit quasi beschlossene Sache. Da werden die Grünen nichts daran ändern. Es gibt aber einen Haufen anderer Themen, bei denen die Grünen noch einwirken können. Es ergibt keinen Sinn das politische Kapital für ein Thema zu verbrennen, an dem man am Ende sowieso scheitern wird.

[–] Guildo@feddit.de 12 points 11 months ago

Aber dann sagt wenigstens Nein. Man kann ja immer noch kommunizieren, dass man nichts dran ändern konnte. Aber zusagen oder enthalten ist einfach nur erbärmlich. Özdemir jetzt z.B. neulich - der konnte auch nichts gegen diese Glyphosat-Scheiße machen - aber was machen die Grünen? Sie enthalten sich. Und Özdemir stellt sich so ganz kleinlaut ans Mikro und jammert rum, dass eine Enthaltung ja quasi ein Nein wäre. Erbärmlich. (übrigens war auch hier wieder die FDP involviert und im Koalitionsvertrag stand auch was anderes drin)

[–] Duke_Nukem_1990@feddit.de 6 points 11 months ago (1 children)

Bestimmt mit Bauchschmerzen aber!!! Da ist es dann weniger schlimm.

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